Rotkreuz-Notruf

Vom Drehschwindel zum Filmdreh

Hildegard Füeg leidet seit vielen Jahren an spontanem Drehschwindel. Der Rotkreuz-Notruf brachte ihr viel Lebensqualität zurück. Und nicht nur das – sie ist die Hauptdarstellerin im neuen Notruf-Video.
Rotkreuz-Notruf

«Frau Füeg, brauchen Sie Hilfe?» Hildegard Füeg ist daheim gestürzt. Wenn sie die Augen aufmacht, dreht sich alles um sie. Deshalb hat sie den Notrufknopf an ihrem Handgelenk gedrückt und so via telefonischer Verbindung die Rotkreuz-Notrufzentrale alarmiert. Der freundliche Mitarbeiter der Notrufzentrale organisiert umgehend Hilfe und bleibt mit ihr über Lautsprecher in Sprechverbindung, bis die Hilfe vor Ort eintrifft.

Hildegard Füeg leidet seit über 35 Jahren an Drehschwindel. Sie muss mit spontanen Schwindelanfällen aufgrund einer Einengung und Irritation einer Arterie leben. In solchen Momenten ist sie unglaublich hilflos. Sie muss sich sofort hinlegen oder stürzt im schlimmsten Fall. Allein kann sie dann nicht mehr aufstehen. «Drehschwindel ist ein sehr beängstigendes Gefühl. Es ist wie ein Horrortrip, ich kann es wirklich nicht anders sagen. Aber jetzt weiss ich, ich erhalte Hilfe, wenn ich drücke. Der Notruf brachte mir unglaublich viel Lebensqualität zurück», erzählt sie. Sie hat bei sich zu Hause den stationären Notruf installiert und zusätzlich für ausser Haus den mobilen Notruf auf ein Notrufgerät mit GPS-Sender programmiert. Ein Knopfdruck, und die Notrufzentrale ist alarmiert. Sogar wenn sie nicht mehr sprechen kann oder nicht genau weiss, wo sie ist, ist es dank der Ortung mittels GPS ohne Probleme möglich, sie zu finden.

Sicherheit rund um die Uhr 

Die lebenslustige Seniorin und Grossmutter ist wahnsinnig dankbar für die Sicherheit, die ihr der Notruf gibt. Schon mehrmals musste sie davon Gebrauch machen. Nach der medizinischen Versorgung und entsprechender Erholungszeit geht es ihr nach solchen Schwindelanfällen zum Glück jeweils wieder gut und sie fühlt sich fit und gesund. «Auch für meine Angehörigen ist es eine enorme Beruhigung, dass ich den Notruf habe», sagt sie. Vorher seien sie immer wie auf Nadeln gewesen und hätten sich ständig Sorgen gemacht, ob es ihr wohl gut gehe. Heute kann sie auch wieder allein mit den öV in die Stadt – vorher traute sie sich nicht einmal mehr, in ihrem Wohnort in Adliswil allein zu Fuss einzukaufen.

Schmunzelnd erzählt sie eine kleine Anekdote von der Installation des Notrufs. Wegen seines Dialekts kam sie mit dem jungen Notruf-Mitarbeiter, der das Gerät bei ihr installierte und ihr das Notruf-Gerät erklärte, ins Gespräch. Es stellte sich schliesslich heraus, dass dessen Mutter bei ihr in den Kindergarten gegangen war, als sie vor vielen Jahren in Welschenrohr im Kanton Solothurn als Kindergärtnerin unterrichtete. Heute ist Hildegard Füeg wieder aktiv und voller Tatendrang. Oft ist sie unterwegs oder hilft mit im Comestibles «Frau Burri» in Adliswil, den ihre Tochter Nicole Burri zusammen mit dem Ehemann führt.

«Der Notruf brachte mir unglaublich viel Lebensqualität zurück.»
Hildegard Füeg

In ruhigeren Momenten malt sie in ihrem Atelier daheim im Wohnzimmer Bilder in einer uralten Maltechnik, der sogenannten Eitempera, auf Holz. Die jahrhundertealte Technik mit einer Farbemulsion aus Ei und Pigmenten wurde speziell für die Ikonenmalerei angewandt. Wunderschöne Kunstwerke schmücken die Wände ihrer Wohnung.

Als die aktive Dame vor einiger Zeit vom Roten Kreuz angefragt wurde, ob sie bei einem Video für den Rotkreuz-Notruf mitmachen würde, sagte sie sofort zu. So kam es, dass sie zur Hauptdarstellerin in einem Kurzfilm wurde, der den Rotkreuz-Notruf zum Thema hat. Darin spielt sie die anfangs erwähnte Szene nach – die sich einige Zeit zuvor tatsächlich so ereignet hatte. «Was der Rotkreuz-Notruf für uns macht, das könnten wir gar nicht leisten», sagt ihre Tochter Nicole Burri. «Wenn ich meine Mutter früher anrief und sie das Telefon nicht abnahm, war das enorm beunruhigend. Ich wusste dann nicht, ob sie auf Besuch bei jemandem ist oder womöglich gestürzt ist und am Boden liegt. Jetzt weiss ich, sie kann jederzeit den Notruf auslösen und es wird für sie geschaut – und in dem Sinne für uns alle.»