Integration

Brücken schlagen

Ausgabe 3 / 2018
Wer in die Schweiz eingewandert ist, möchte das Land und die Bevölkerung besser kennenlernen – für junge Migranten aber gar nicht so einfach, da vielfach Sprachkenntnisse und Kontaktmöglichkeiten fehlen. Die Freiwillige Ana Cristina Helbling begleitete einen Rotkreuz-Ausflug einer Gruppe Migranten nach Bern und erlebte einen interessanten Tag.

«Zeit zu schenken, bereichert auch mich», so fasst Ana Cristina Helbling ihre Motivation für ihren Freiwilligeneinsatz zusammen. Bei ihrer Arbeitgeberin, der Allianz Suisse, können sich alle Mitarbeitenden während eines Arbeitstags pro Jahr für ein gemeinnütziges Projekt engagieren. Diese Möglichkeit hat Ana Cristina Helbling ergriffen.

Sie begleitete zusammen mit weiteren Freiwilligen Jugendliche des Rotkreuz- Integrationsangebots «mitten unter uns» auf eine Exkursion nach Bern. Mit dabei war der aus Afghanistan stammende Ezatullah. Die Freiwilligen stellten das Programm zusammen, was sie in Bern mit den jungen Migrantinnen und Migranten unternehmen und besichtigen möchten.

Nach einem Rundgang durch die Stadt ging es ins Paul-Klee-Museum, wo die Ausflügler unter Anleitung eines Museumsmitarbeiters gruppenweise ein Kunstwerk gestalteten. «Das Bild meiner Gruppe, in der auch Ezatullah eingeteilt war, hängt nun in meinem Büro », erzählt Ana Cristina Helbling stolz und mit einem Lächeln.

Von den lebenslustigen und aufgestellten Jugendlichen war sie sehr beeindruckt: «Die Jugendlichen haben mir gezeigt, wie man das Leben trotz schwieriger Erfahrungen und Lebenssituationen anpacken und vorwärtsschauen kann.» Viel Spass hätten sie in Bern gehabt und viel gemeinsam gelacht.

Freudiges Wiedersehen

Es erstaunt wenig, dass Ana Cristina Helbling und Ezatullah sofort zugestimmt haben, gemeinsam für ein Plakat der Imagekampagne des Zürcher Roten Kreuzes zu posieren. Das Wiedersehen bei den Fotoaufnahmen war sehr herzlich. Die beiden bewegten und unterhielten sich vor der Kamera so natürlich, dass das perfekte Foto innert kürzester Zeit im Kasten war.

Das Resultat ist während des Sommers auf ausgewählten Plakatwänden im Kanton Zürich zu sehen. Am Fotoshooting erzählte Ezatullah begeistert, dass er eine Lehrstelle in der Pflege gefunden habe. Ana Cristina freut sich darüber, erstaunt ist sie aber nicht: «Ezatullah hat sich sehr gut und schnell in der Schweiz eingelebt und begegnet dem Leben mit einem gesunden Optimismus. Dafür bewundere ich ihn sehr.»