Es gibt zahlreiche Apps fürs Handy. Da ist es verständlich, dass man sich erst mal fragt: Braucht es das, wo es doch vorher auch ohne ging? Erst beim näheren Hinsehen oder gar beim Ausprobieren sieht man die vielen Vorteile, die so ein Programm auf dem Smartphone bieten kann. So ging es auch manchen Freiwilligen aus dem Fahrdienst, die eher kritisch waren oder Respekt hatten, da sie keine geübten Smartphone-User sind.
Die neue App SRK Drive ist ein Hilfsmittel für die Freiwilligen. «Wir bieten optionale Schulungstermine an. Diese wurden bisher sehr zahlreich genutzt und es war schön zu sehen, dass die Teilnehmenden nach der Schulung kaum abwarten konnten, die App selber zu nutzen», berichtet Manuela Looser, Leiterin Entlastung beim Zürcher Roten Kreuz. Die App ermöglicht es den Freiwilligen, ihr Engagement noch selbstständiger und flexibler zu planen. Zudem haben sie auch unterwegs jederzeit alle Informationen zu ihren Fahrten zur Hand.
«In der technischen Entwicklung war die individuelle Darstellung von verfügbaren Fahrten für potenziell 1'500 Freiwillige im ganzen Kanton eine grosse Herausforderung», erklärt Manuela Looser. Jede Fahrerin, jeder Fahrer hat eigene zeitliche Verfügbarkeiten, Einsatzgebiete und Präferenzen und bekommt nur die Einsätze angezeigt, die relevant sind. Die Fahrten können dann ausgewählt werden – die einen mögen neue Strecken und Fahrgäste, andere lieber wöchentliche Therapiefahrten an den gleichen Ort. Es bleibt freiwillig, die App zu nutzen. Fahrerinnen und Fahrer, die das nicht möchten, können wie bisher im Fahrdienst mitwirken.
Positive Rückmeldungen
Eine Gruppe von zwölf Freiwilligen hat die Entwicklung der App aktiv begleitet. Manuela Looser erzählt: «Es war eindrücklich – sowohl für uns als auch die Entwickler –, wie viele wertvolle Inputs und gute Ideen zusammenkamen. » Einer der Beteiligten war Köbi Widmer. Er ist freiwilliger Teamleiter im Fahrdienst Kloten, wo die Neuerungen im Mai eingeführt wurden. Er erzählt: «Die App läuft rund, es gibt kaum Ausfälle. Eine gute Schulung ist sehr wichtig. Das nimmt die Unsicherheiten und das Vertrauen in die App steigt sofort. Es gab sogar Freiwillige, die ein neues Smartphone gekauft haben, damit sie die App nutzen können. An unserem Teamevent im September gab es sehr gute Rückmeldungen.»
Bis Ende 2021 nahmen in 34 lokalen Zürcher Rotkreuz-Fahrdiensten bereits 360 Fahrerinnen und Fahrer über 25'000 Fahrten über die App an. Auch Fahrgäste profitieren von den Neuerungen im Fahrdienst: Sie haben neu die Möglichkeit, am PC oder Tablet ihre Fahrt online anzumelden, und sind so unabhängig von den telefonischen Öffnungszeiten. Alle Neuerungen gelten erst für die umgestellten lokalen Fahrdienste, die weiteren werden schrittweise folgen.