Der 1963 geborene Daniel Comte kann auf eine beachtliche berufliche Karriere zurückblicken. Der Blick zurück beginnt mit einer Grafikerlehre und dem Besuch der Kunstgewerbeschule Bern. Ab Mitte der 80er- Jahre beginnt seine steile Karriere als Art Director und später als Executive Creative Director in den renommiertesten Werbeagenturen der Schweiz. «Ich habe bestimmt viermal die Erde umrundet für meine weltweiten Aufträge», meint er lachend. Seine treue Begleiterin ist dabei stets seine Fotokamera. Mit seinen Werbekampagnen und seinen Schwarz-Weiss-Bildern gewinnt er über 300 nationale und internationale Auszeichnungen.
Schockdiagnose Alzheimer
Die erste Wende erfährt sein Leben jedoch, als er sich 2011 selbstständig macht und die Agentur ein Jahr später schliessen muss. Die ersten Anzeichen seiner neurodegenerativen Krankheit machen sich bemerkbar, werden aber, auch aufgrund seines jungen Alters, vorerst als Depression diagnostiziert. «Diese Zeit war unvorstellbar schwierig», so der bedächtige Daniel Comte.
«Die ganzen Abklärungen, die beruflichen und finanziellen Unsicherheiten haben an meinen Kräften, auch an meiner Psyche gezehrt.»
Im Herbst 2014 wird ihm nach einer Spinalpunktion eine frühzeitige Demenz attestiert. Für den dreifachen Familienvater ist diese Diagnose «ein wahnsinniger Schock». Er benötigt zusehends mehr Unterstützung, das Kurzzeitgedächtnis lässt ihn immer öfter im Stich und beginnt schleichend, seinen Alltag zu prägen. Sein ältester Sohn, der erst 21 Jahre alt ist, wird zur unverzichtbaren Stütze.
Seine behandelnde Neurologin macht ihn auf die Villa Vita des SRK Kanton Zürich aufmerksam. In der sozialpsychiatrischen Klinik werden unterschiedliche Aktivitäten für chronisch psychisch Kranke angeboten. Die Mal-, Gedächtnis- und Kreativgruppen bieten einen strukturierten Tagesablauf für die Klienten und sorgen damit für Stabilität und Ausgleich zum oft monotonen Alltag. Wenngleich Daniel Comte nicht an einer typisch «seelisch-psychischen», sondern an einer organischen Krankheit leidet, ist die Villa Vita auch für den Alzheimer- Erkrankten im Anfangsstadium der Erkrankung ein wichtiger Ort. So besucht er seit November 2014 an drei Halbtagen in der Woche verschiedene Aktivitäten. Dabei kann er seine kognitiven Fähigkeiten, die durch die Krankheit abgebaut werden, trainieren. «Insbesondere das regelmässige Puzzlespielen ist wichtig, damit ich mein Kurzzeitgedächtnis auf Trab halten kann», meint er schmunzelnd, denn: «Ich lasse mich von meiner Krankheit nicht unterkriegen.»