In 4165 Beratungen fanden vergangenes Jahr 1125 Menschen dringend benötigte Unterstützung bei der SOS-Beratung. Die zwei folgenden Beispiele geben einen kleinen Einblick in die tägliche und oft schwierige Arbeit der Sozialarbeiterinnen.
Familienvater verliert Stelle
Familie H. mit vier Kindern wohnt im Zürcher Oberland. Herr H. hat im Sommer seine Stelle verloren und ist intensiv auf Arbeitssuche – bisher leider ohne Erfolg. Das Arbeitslosengeld reicht nur knapp, um die Lebenskosten für die sechsköpfige Familie zu decken. Mit dem Wintereinbruch brauchten die Kinder dringend warme Schuhe und einige Kleider. Die beiden grösseren Mädchen (12 und 14 Jahre alt) wollten wie im Vorjahr gern am Skilager der Schule teilnehmen.
Der Elternbeitrag ist nicht hoch, die Schule übernimmt einen Teil der Kosten. Trotzdem konnte die Familie aufgrund ihrer knappen finanziellen Situation diese zusätzlichen Ausgaben nicht aufbringen. Herr und Frau H. waren glücklich, dass ihnen die SOS-Beratung einen Beitrag aus einer grösseren UBS-Spende vermitteln konnte. Damit konnten sie die dringend benötigten Winterkleider kaufen und ihren Kindern die Teilnahme am Lager ermöglichen.
Auch ein Baby braucht Papiere
Frau S. aus Jemen wollte ihr in der Schweiz geborenes Baby beim Zivilstandsamt eintragen lassen. Sie konnte jedoch die geforderten Dokumente aus ihrem Heimatland – die nicht älter als sechs Monate alt sein dürfen – nicht beschaffen. Die SOS-Beraterin vermittelte mit dem Zivilstandsamt und klärte über asylrechtliche Hintergründe zur Beschaffung von Dokumenten auf. Schliesslich konnte das Baby registriert werden. Damit wurde auch die Vaterschaftsanerkennung ermöglicht.
Freiwillige und Firmen gesucht für «Perspektive Arbeit»
Viele Migrantinnen und Migranten, aber auch Schweizerinnen und Schweizer müssen mit knappen finanziellen Mitteln leben. Geldschwierigkeiten sind in den Beratungsgesprächen oft ein Thema. Die SOS-Beratung kann – dank Einzelfallunterstützung von Stiftungen und Firmen – oft prekäre Notlagen überbrücken. Weitere wichtige Themen sind Wohnen, Bildung und Arbeit. Insbesondere vorläufig aufgenommene Personen und anerkannte Flüchtlinge finden schwer Arbeitsstellen und leben oft jahrelang von der Sozialhilfe, was die Integration erschwert.
Im letzten Jahr vermittelte die SOS-Beratung 37 Geflüchtete an das Zürcher Rotkreuz-Angebot «Perspektive Arbeit». Möchten Sie als Firma auch jemandem eine Chance geben und sie oder ihn bei einem Bewerbungsgespräch kennenlernen? Oder wollen Sie als Freiwillige resp. Freiwilliger eine arbeitssuchende Person bei ihrer beruflichen Integration unterstützen und sie während eines Jahres begleiten? Dann melden Sie sich bei uns: perspektive-arbeit@srk-zuerich.ch.
Hilfe zur Selbsthilfe ist für das Rote Kreuz ein Leitsatz, und ein weiterer, besonders Verletzliche – Menschen ohne soziales Netz und mit wenig eigenen Ressourcen – zu unterstützen. Helfen Sie uns dabei!