Das Zürcher Rote Kreuz wirbt mit dem Slogan «Helfen macht glücklich». Wenn wir «Glück» durch «Wohlbefinden» ersetzen: Wie kann freiwilliges Engagement zum Wohlbefinden beitragen?
Helfen hilft, und zwar nicht nur jenen, die Hilfe benötigen, sondern auch jenen, die helfen. Dies gilt insbesondere in der Freiwilligenarbeit. Sie hilft dem Freiwilligen, Erfahrungen zu sammeln, zu lernen, seinem Anspruch nach Gerechtigkeit und den persönlichen Werten Ausdruck zu verleihen, sozialen Kontakt zu haben und vieles mehr. In der Summe dieser Funktionen könnte Glück entstehen, auf jeden Fall sollte sich das Wohlbefinden erhalten oder sogar steigern lassen. Einen Garantieanspruch hierfür gibt es jedoch nicht. Dennoch habe ich Verständnis und Sympathie für den Werbespruch, darf jedoch als Wissenschaftler etwas kritischer bzw. skeptischer sein.
Sich einer sinnvollen Aufgabe zu widmen und für andere etwas bewirken zu können, kann dazu beitragen, dass wir uns erfüllt fühlen. Warum ist der Sinn so wichtig?
Weil Sinn etwas sehr Persönliches ist. Wer in der Arbeit, ob zu Hause, im Geschäft oder im Verein, Sinn zu generieren vermag, der fühlt sich selbst verwirklicht. Eine solche Person erlebt Kohärenz, sie ist im Einklang mit den persönlichen Werten und mit den Anforderungen, die einem die Aufgaben abverlangen. Wem das nicht gelingt, der fühlt sich überflüssig, austauschbar und sicher nicht glücklich.