Lehrbegleitung

Horizonterweiterung

Hannes ist Freiwilliger in der Lehrbegleitung SRK. Er erklärt, weshalb es für ihn horzionterweiternd ist und wie ein freiwilliges Engagement problemlos in jedem Alltag Platz hat.
Ein Freiwilliger im Bildungszentrum des SRK Kanton Zürich in Winterthur

Hannes lebt in Kleinandelfingen mit seiner Frau und den beiden Kindern, die sieben und zehn Jahre alt sind. Er ist ein vielseitig interessierter Mensch. Nebst dem 80-Prozent-Job bei SwissRe und seinem Familienleben trainiert er U11-Junioren der regionalen Unihockeymannschaft, spielt in einer Band und geht gerne Biken. Seit letztem Jahr wurde das freiwillige Engagement bei der Lehrbegleitung des Zürcher Roten Kreuzes auch ein Teil seines Alltags. Hannes zeigt uns, dass immer Platz ist für ein freiwilliges Engagement. 

Die Lehrbegleitung ist ein Angebot, in dem sich freiwillige Mentorinnen und Mentoren etwa einmal wöchentlich mit Lernenden treffen und diese unterstützen. Beispielsweise beim Lernen, bei der Strukturierung des Lernplans oder bei der Optimierung ihres Zeitmanagements. Hannes unterstützt eine 22-Jährige, die 2018 in die Schweiz kam und nun eine Lehre als Pharma-Assistentin EFZ absolviert.

Der 41-Jährige erzählt, wie viel dieses Mentoring bei ihm bewirkt hat:

Ich erhielt einen Einblick in eine andere Kultur und Lebenssituation. Davor hatte ich keine Berührungspunkte damit.
Hannes, Freiwilliger Lehrbegleitung

«Mir wurde klar, welche Herausforderungen junge Personen mit Migrationshintergrund haben. Abgesehen davon, dass sie sich selbst hier zurechtfinden müssen, übernehmen sie auch andere Verantwortung, wie zum Beispiel die Unterstützung der Familie. Verständlicherweise kennen die Eltern das System nicht, oder sprechen die Sprache noch nicht so gut wie die Kinder. Dennoch macht sie motiviert eine anspruchsvolle Lehre und gibt auch dort ihr Bestes. Dass sie noch etwas Unterstützung braucht, ist selbstverständlich. Genau deshalb ist die Lehrbegleitung da.»

Motivation und Struktur

Hannes berichtet, dass es im Mentoring oft auch um Motivationsförderung geht, nicht nur um Lernstoff. «Die Lernende war früher in Syrien immer gut in der Schule und strebte eine akademische Ausbildung an. Hier beginnt sie wieder von null – und das noch in einer Fremdsprache. Das verändert auch den Blick auf den Selbstwert.» Er erklärt, dass er deshalb auch mit ihr daran arbeitet, ihr Selbstvertrauen wieder zu stärken und sie zu motivieren. «Regelmässig zeige ich ihr auf, was sie bereits erreicht hat und erinnere sie daran, sich nicht allzu viele Ziele auf einmal zu setzen.»

Für die Lehrbegleitung treffen sich die beiden jeden Mittwoch für ungefähr eine Stunde im Bildungszentrum des SRK Kanton Zürich. «Mittwoch ist mein Vatertag. Und vormittags sind meine Kinder in der Schule, da nutze ich die Zeit und treffe mich jeweils um 10 Uhr mit der Lernenden. Nach dem Mentoring fahre ich nach Hause und bin pünktlich da, um ein Mittagessen für meine Kinder vorzubereiten.» Hannes hilft der Lernenden bei der Zeitplanung des Lernstoffs. Sie sehen sich auch schriftliche Arbeiten an und besprechen Struktur, Grammatik und Orthographie. «Bei Schwierigkeiten im Lehrbetrieb habe ich ihr auch schon meinen Rat gegeben. Dann traut sie sich öfters, für sich einzustehen», erzählt der Mentor. 

Hannes erläutert, dass er bemerkt hat, wie hoch die Nachfrage bei den Lernenden ist und dass die Lehrbegleitung viel bewirkt. «Für mich ist dieses freiwillige Engagement als Mentor sehr motivierend und horizonterweiternd.»

Ich will anderen Mut machen, sich auf so etwas einzulassen und nicht zu viele Bedenken zu haben, dass man die Anforderungen nicht mitbringt. Es ist sehr bereichernd und ich finde es toll, mit wie vielen Projekten sich das Zürcher Rote Kreuz lokal engagiert»
betont Hannes überzeugt

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