Viele Projekte finden normalerweise im direkten sozialen Kontakt statt – beispielsweise Ferienwochen für Kinder oder Vorleseabende in einem Alterszentrum. Das Zürcher Jugendrotkreuz (JRK) musste wegen der Coronakrise alle 20 Aktivitäten einstellen. Für die jungen Freiwilligen war dies jedoch kein Anlass, sich auszuruhen. Sie entwickelten neue Hilfsangebote wie eine Online-Hausaufgabenhilfe, Bastelpakete für Kinder in Asylzentren, Vorlesen am Telefon für Bewohnende eines Alterszentrums oder sie verteilten Essenspakete an die Ärmsten im Kanton. Franziska Obrist, JRK-Leiterin, erzählt: «Einige Tage vor dem Lockdown realisierten wir vom Büro-Team, dass wir unsere Projekte vorübergehend werden einstellen müssen. Es war das letzte Mal für viele Wochen, dass wir gemeinsam im gleichen Büro arbeiteten. Wir entwickelten noch am selben Tag Ideen, wie wir mit der Situation umgehen und was für Alternativen es geben könnte, um gemeinsam mit den Freiwilligen weiter für andere da zu sein.»
Danach geschah die Kommunikation untereinander nur noch digital. «Ohne persönlichen Austausch ist es viel schwieriger, Dinge zu organisieren und neue Projekte zu starten. Trotzdem haben wir es geschafft, acht neue Projekte umzusetzen.» Die Freiwilligen setzten sich während dieser Zeit mit über 450 Einsatzstunden dafür ein. Sie sprachen sich ab in WhatsApp-Chat-Gruppen, tauschten sich aus via Zoom in Videotreffen und nicht zuletzt: Das Telefonieren nahm einen neuen Stellenwert ein.
Erfolgreiche Hausaufgabenhilfe
«Manchmal war es schwierig für uns vom JRK-Team, einzuschätzen, wie ein Hilfsprojekt läuft, wo es unsere Unterstützung braucht und wo nicht. So haben wir vermehrt telefonisch bei den Freiwilligen nachgefragt. Die Online-Hausaufgabenhilfe beispielsweise läuft so gut, dass wir diese auch nach Corona fortsetzen möchten.»