Rotkreuz-Fahrdienst

Pünktlich und hilfsbereit

Ausgabe 3 / 2023
Heidi Lanz muss regelmässig in die Schmerztherapie. Sie ist begeistert vom Rotkreuz-Fahrdienst. Warum die Entlastung durch den Fahrdienst so wertvoll ist für sie, erzählte sie uns bei einem Besuch.
Die Fahrdienstkundin Heidi Lanz

Kürzlich rief uns die erwachsene Tochter einer älteren Dame an. Sie beide wollten Mitglied beim Roten Kreuz Zürich werden. Der Grund: Ihre Mutter sei derart begeistert vom Rotkreuz-Fahrdienst, dass sie beide unbedingt auch etwas an andere weitergeben möchten. Wir wollten mehr wissen und fragten bei Heidi Lanz, der älteren Dame, nach. «Jetzt wohne ich 60 Jahre in der Stadt Zürich und kannte den Fahrdienst lange nicht, auch meine Tochter nicht», erzählt die fröhliche 81-jährige Seniorin und schüttelt den Kopf. Sie hat uns in ihrer Wohnung in Altstetten empfangen, wo sie seit 53 Jahren wohnt. Es ist stilvoll eingerichtet. Die Teppiche sind auffällig am Boden festgeklebt. «Das hat meine Enkelin für mich gemacht, damit ich nicht stolpere», erklärt sie. Heidi Lanz ist altershalber von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen und auf zwei Stöcke angewiesen. Vom Rotkreuz-Fahrdienst erfahren hat sie vor einigen Monaten durch den Sohn. Die Mutter der Freundin des Sohnes ist freiwillige Rotkreuz-Fahrerin. «Ich bin so begeistert», strahlt Heidi Lanz.

Sie kommen immer pünktlich und sind so nett.
Heidi Lanz, Fahrdienstkundin

Gemeint sind die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer. Da Heidi Lanz nicht mehr so schnell gehen kann, möchte sie nicht hetzen und ist sehr froh, wenn sie pünktlich abgeholt wird. Im Triemlispital, wo sie regelmässig zur Therapie muss, verlaufe sie sich immer. Und weil sie an Stöcken geht, ist das natürlich besonders mühsam. «Mit dem Fahrdienst passiert das nicht mehr. Die Fahrerin oder der Fahrer begleitet mich bis zum Behandlungszimmer, wartet dort auf mich und fährt mich umsichtig und angenehm nach Hause. So komme ich entspannt wieder zu Hause an.» 

Froh um die Entlastung

Bevor sie den Fahrdienst kannte, wurde Heidi Lanz meist von ihrer Tochter gefahren. Diese ist berufstätig und es wurde immer schwieriger, alles unter einen Hut zu bringen.

Meine Tochter ist sehr hilfsbereit und macht sehr viel für mich. Ich bin froh, dass sie jetzt vom Fahren entlastet ist.
Heidi Lanz, Fahrdienstkundin

Die Tochter koordiniert alle Termine und ruft für die Mutter beim Fahrdienst an, um die Fahrten für die medizinischen Termine zu buchen. «Ich schreibe immer alles auf Zettel, mein Gedächtnis lässt mich manchmal im Stich», meint Heidi Lanz bedauernd. Sie habe halt alles, meint sie scherzhaft, was man im hohen Alter haben kann. Ihren Humor aber hat sie nicht verloren. Heidi Lanz hat als junges Mädchen eine kaufmännische Lehre gemacht. «Zum Studieren gab es kein Geld, aber wir durften eine Lehre machen.» Mit 19 hat sie ihren Mann kennengelernt. Zusammen sind sie von Deutschland in die Schweiz ausgewandert. Heidi Lanz war 45 Jahre verheiratet. Leider ist ihr Mann vor Längerem gestorben. Heute hat sie zwei Enkel und bereits einen Urenkel, die sie regelmässig besuchen, und die Enkel unterstützen sie ebenso engagiert wie ihre Tochter. Sie begleiten sie auch manchmal ins Theater oder an ein Konzert in die Tonhalle. Früher wollte sie wieder zurück nach Düsseldorf – sie vermisse manchmal die Mentalität aus ihrem Heimatland. Aber sie hat sich dann doch entschieden, hier zu bleiben: «Alles, woran mein Herz hängt, ist hier.»