Sie schätzt vor allem das erfüllende Gefühl, wenn man etwas Gutes getan hat – und die Wertschätzung der Person, die sie unterstützt hat. «Egal ob Stadt oder Dorf – dort, wo Menschen zusammenleben, braucht es gegenseitige Hilfe und Unterstützung, damit es harmonisch läuft.» Sie hat als Freiwillige gelernt, geduldig und vorurteilsfrei zu sein. Etwas ganz Einfaches macht sie glücklich: «Das Lächeln der Frau, wenn sie sieht, dass ich sie besuchen komme. Dann weiss ich, ich mache das Richtige.»
Die studierte Hauswirtschafterin hat in der Schweiz eine Ausbildung zur Fachfrau für Finanz- und Rechnungswesen gemacht. Darauf folgten mehrere Schritte die Karriereleiter hinauf bis hin zur Senior Controllerin bei einer internationalen Bank. Das bedeutete viel Einsatz für den Job und wenig Zeit und Musse für private Bedürfnisse.
Auszeit
Vor zwei Jahren war der Zeitpunkt gekommen, an dem die Work-Life-Balance nicht mehr ausgeglichen war und Makiko ihr Leben verändern wollte. Sie trat beruflich kürzer und setzte sich bewusst wieder für ihre Mitmenschen ein. Sie wurde auf das Zürcher Rote Kreuz aufmerksam und meldete sich als Freiwillige.
Anderen von der Rotkreuz-Arbeit erzählen
Gelegentlich hilft Makiko bei öffentlichen Aktionen, um die Bevölkerung auf die wichtige Arbeit des Roten Kreuzes im Kanton Zürich aufmerksam zu machen. Überhaupt: Die umtriebige Japanerin erzählt gerne und viel von ihrem Engagement für andere Menschen. «Zürich ist eine grosse Stadt, auch hier herrscht eine gewisse Anonymität. Die Leute interessieren sich kaum für die anderen, und ich finde, ein gewisses Interesse an den Mitmenschen ist wichtig für das Zusammenleben.»
Makikos grosses Vorbild seit ihrer Kindheit ist ihr japanischer Grossvater, ein ausgesprochen offener, hilfsbereiter und grossherziger Menschenfreund. Mit ihm hat sie schon als Kind besonders gerne Zeit verbracht, und noch heute schöpft Makiko viel Ruhe, Empathie und Menschlichkeit aus diesem besonderen Verhältnis. Aber auch ihr Ehemann imponiert Makiko mit seiner Schweizer Art, Dinge anzugehen, hartnäckig zu bleiben und sich nicht von Stolpersteinen entmutigen zu lassen. So tickt Makiko auch selbst.
Sie ist sich ihrer privilegierten Lebensweise bewusst, denkt darum immer auch an die, denen es nicht so gut geht. «Ich will meine Zeit für etwas Sinnvolles nutzen. Denn: Zeit zu haben und selbst darüber zu bestimmen, wie man sie verbringen oder investieren will, ist ein Luxus. Und diesen Luxus teile ich gerne mit anderen Menschen.»