Pflegehelfer/-in SRK

«Ich gebe gern meine Erfahrungen weiter»

Ausgabe 3 / 2017
Rita Hobi verfügt über langjährige Berufserfahrung als Pflegefachfrau. Nevenka Janosevic ist Berufseinsteigerin und besuchte den Lehrgang Pflegehelfer/-in SRK. Die Freiwillige Rita Hobi unterstützte sie dabei.
Rita Hobi und Nevenka Janosevic waren ein erfolgreiches Duo beim «Tutoring Pflegehelferin SRK».
Rita Hobi (links) und Nevenka Janosevic waren ein erfolgreiches Duo beim «Tutoring Pflegehelfer/-in SRK». Derzeit rufen sie auf Plakaten im Kanton Zürich und online in Kurzvideos die Zürcher Bevölkerung zum freiwilligen Engagement auf.

Das «Tutoring Pflegehelfer/-in SRK» ist eine Form der Lernbegleitung, bei der eine erfahrene Berufsperson eine ange­hende ganz praktisch beim Lernen und Berufseinstieg unterstützt.

Rita Hobi, was ist Ihre Motivation, beim Tutoring mitzumachen?

Ich bin nun mit knapp Mitte 50 in einem Alter, in dem man gerne sei­ne Erfahrungen weitergibt. Das Tuto­ring ist eine gute Plattform dafür, da die Lernenden sehr motiviert sind, etwas zu lernen. Zudem ist es eine Möglichkeit, interessante Menschen kennenzulernen.

Was konnte Nevenka Janosevic kon­kret von Ihnen lernen?

Sie profitierte sicherlich von mei­nen langjährigen Erfahrungen in der Gerontologie und meinen anatomi­schen Kenntnissen, da ich lange in ei­nem OP arbeitete. Wichtig finde ich, die Theorie mit Beispielen zu ver­knüpfen. Ich konnte ihr zum Beispiel ganz Praktisches wie eine Mobilisati­on eines Bewohners von einem Stuhl nach dem Konzept der Kinästhetik zeigen.

Nehmen Sie selber auch etwas mit?

Natürlich! Ich bewundere Nevenka und all die anderen Frauen, die ich im Tutoring begleitete, für den enormen Willen, etwas Neues zu lernen und da­mit ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Ich habe grosse Hochach­tung vor Nevenka, im mittleren Alter nochmals eine Ausbildung anzugehen. Ich selber kann durch das Tutoring den Lernstoff repetieren und so mein Wis­sen auffrischen. Zudem muss ich mich der Herausforderung stellen, Wissen mit einfachen Worten zu vermitteln. Das ist gar nicht so einfach!

Was macht eine gute Pflegehelferin SRK aus?

Sie muss in erster Linie Menschen gerne haben, eine gute Beobachtungs­gabe haben und belastbar sein. Zudem sollte ihr der Umgang mit alten oder kranken Menschen liegen. Ein offenes Wesen zu haben, ist von Vorteil, da man auf die Kranken zugehen sollte. Wichtig ist auch, für eine gute Work-Life-Balance zu sorgen.

Was wünschen Sie Nevenka für die Zukunft?

Ich wünsche ihr einen guten Einstieg in die Pflege. Es ist ein spannendes und erfüllendes Arbeitsumfeld. Auf jeden Fall hat Nevenka ein Erfolgserlebnis vorzuweisen, da sie unter erschwerten Bedingungen (Migrationshintergrund, Sprachprobleme, mittleres Alter) den Lehrgang Pflegehelferin SRK erfolg­reich abgeschlossen hat. Eine grosse Leistung! In schwierigen Zeiten kann sie sich immer daran erinnern. Alles Gute für deine berufliche und private Zukunft, Nevenka!